Ein Spaziergang im Wald oder ein entspannter Nachmittag im Garten. Wenn die Sonne scheint, zieht es viele Menschen raus in die Natur. Da liegt es nahe, dass als großer Einrichtungstrend für dieses Jahr das Thema Natur, die Einzug in die Wohnwelt hält, ausgemacht wurde.
Nach Einschätzung des Verbandes der Deutschen Möbelindustrie im Trendbericht zur weltweit führenden Einrichtungsmesse imm cologne, die im Januar in Köln stattfand, findet die grüne Leidenschaft ihren Niederschlag sowohl in Dekorationen und Accessoires, als auch in der Auswahl des Materials von Möbeln. Die Hersteller setzen aufgrund dieser starken Nachfrage auf die damit verbundenen Gefühle. Natürlich, naturbelassen, authentisch, ehrlich, das sind die Schlagworte der Zeit. Unikate aus der Natur sind immer einzigartig und individuell. Kein Eichentisch ist genauso wie ein anderer. Man hat etwas Einmaliges und Besonderes, verbunden mit einer echten Wuchsgeschichte, und kein synthetisches Industrieprodukt aus der Massenfertigung. Die Zunahme an natürlichen Materialien zeigt sich bei Echtholzmöbeln, bei furnierten Möbeln, bei Leder, Wollfilz und Tierfell als Bezugstoff. Glas wird gegenüber Kunststoff als Frontscheibe bevorzugt und obendrein ist die natürliche sägeraue Oberfläche bei echten Holzmöbeln angesagt.
Eiche in all ihren Varianten liegt nun im Trend. Die Sorten nennt man heute kennerhaft Asteiche, Mooreiche und Roteiche oder Räuchereiche und Kerneiche. Eiche gilt unter den Laubhölzern als eines der wertigsten und beliebtesten Hölzer. Insgesamt wird die Verwendung heimischen Holzes den Käufern wichtiger. Die Kombination mit Lack und echtem Holz, sei es massiv oder als Furnier, ist bei Kastenmöbeln sehr beliebt. Sie macht aus jedem Möbel ein individuelles Einzelstück.
In den Stoffen, die uns umgeben, spielen Anleihen aus der Natur auch eine maßgebliche Rolle. So finden sich neben feinen Streifen, Zacken, abstrakten oder geometrischen Mustern, vor allem florale Elemente in Bezugstoffen wieder. Die zu beobachtenden Ornamentmuster nehmen zu und erinnern an die Gemälde von Gustav Klimt. Bei allen Stoffen spielt eine angenehme Haptik die herausragende Rolle. Es wird gefühlt, gestreichelt und sich angeschmiegt. Das Berührte muss sich gut anfühlen, sonst hat es keine Chance.
Sich geborgen zu fühlen, ist ein wichtiger Kaufaspekt, den Experten ausgemacht haben. So setzen die sogenannten Polsterbetten, bekannter unter dem US-Markenzeichen „Boxspring-Bett“, weiterhin ihren Siegeszug in deutschen Schlafzimmern fort. Denn die Höhe der doppelten Matratzen kommt Menschen entgegen, die ihren Rücken schonen möchten und somit eine Alternative zu den jahrelang modernen, tiefen Futon-Betten sehen.
Polstermöbel hingegen sind kleiner und zierlicher als in früheren Jahren. Sie können durch ihr formschönes Design in der Regel frei im Raum stehen und haben eine von allen Seiten überzeugende Optik. Die Formensprache ist mit abgerundeten, weichen Ecken und Kanten gefälliger. So wirken die Möbel einladend und natürlich harmonisch.
Text: Claudia Wingens | Foto: IMM Cologne