Gehen wir zum Abendessen nun in unser Lieblingsrestaurant oder bereiten wir im gemütlichen Zuhause selbst etwas zu, vielleicht ein argentinisches Steak oder feines Rindfleisch vom Fleischer aus der Nähe? Eine verlockende, kalte Variante wäre das duftende Baguette mit Tomaten aus der Region und diesem herrlich frisch zubereiteten Frischkäse mit verschiedenen Kräutern. Der Lebensmittelmarkt überlässt uns die Qual der Wahl, denn er ist reich sortiert.
Bei den kulinarischen Genüssen stellt der deutsche Lebensmittelhandel seit einiger Zeit einen Wandel fest. Die Kunden legen mehr Wert auf Qualität, schätzen eine große Auswahl und frische, naturbelassene sowie regionale Produkte. Das gab ganz aktuell der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVL) im Juni dieses Jahres bekannt. Auch die Beobachtungen der sechsten Slow Food Messe, die im Rahmen der Messen „Markt des guten Geschmacks“ im Frühjahr in Stuttgart stattfand, bestätigen die Entwicklung. „Die Rückbesinnung auf die Herkunft und Produktion von Lebensmitteln hat sich als bestimmendes Thema wie ein roter Faden durch die vier Messetage gezogen“, sagte Dr. Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland. Slow Food ist eine internationale Non-Profit-Organisation, die sich für regionale, saisonale und handwerklich hergestellte Lebensmittel engagiert. Die deutsche Öffentlichkeit sei kritisch, dabei hätten wir ein einzigartiges Lebensmittel-angebot, das nach höchsten Standards erzeugt und kontrolliert würde, betonte Jürgen Abraham, Vorsitzender der
Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie auf der Anuga im Oktober 2011, „Lebensmittel `Made in Germany´ sind in der ganzen Welt gefragt.“ An das gestiegene Qualitätsbewusstsein der Verbraucher hat sich das Lebensmittelangebot angepasst, lauten die umfassenden Branchen-Informationen des BVL. Heute bietet ein Händler rund 65 Prozent mehr Frische-Erzeugnisse als noch vor zehn Jahren an. Die Konsumenten wählen aus durchschnittlich 3.500 frischen Artikeln von Molkerei-produkten über Obst und Gemüse bis hin zu Fleisch- und Wurstwaren sowie Brot und Backwaren. Zusätzlich sind die Produkte zum Teil in bis zu acht verschiedenen Packungsgrößen erhältlich, denn in Deutschland ist die Zahl der Ein-und Zweipersonenhaushalte gewachsen. Kleine Portionsgrößen und Frische-Convenience-Produkte liegen bei ihnen im Trend. Um den Bedarf von kinderlosen Paaren, Senioren und jungen Alleinlebenden zu decken, eröffneten in Innenstädten und Wohngegenden vermehrt kleine Geschäfte. Mit einer Sortimentsgröße von rund 500 bis 5.000 Artikeln liegt auch hier der Schwerpunkt auf frischen Fertiggerichten, Bio- und regionalen Waren.
Wer auch außer Haus kulinarisch Qualität und Frische genießen möchte, kann seinen Lieblingsgastronomen besuchen, ein empfohlenes Restaurant ausprobieren oder sich die Trends und Tipps auf der Genussmesse eat&STYLE in Köln ansehen. Vom 16. bis 18. November zeigt sie sowohl Produkte als auch Live-Kochshows mit prominenten Köchen, eine eat&STYLE-Kochschule und die eat&STYLE Bio-Welt.
Text: Ingrid Becker | Foto: istockphoto.com