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Natürliche Einrichtungsstile

Leben & Wohnen

Auch wenn es im ersten Moment vielleicht ein wenig paradox klingen mag: Zeitlose und natürliche Einrichtungsstile liegen voll im Trend. Selbstverständlich hat das seine Gründe. Denn gerade in turbulenten Zeiten sehnen sich die Menschen nach etwas Stabilität und finden diese in einem rustikal eingerichteten Eigenheim. Darüber hinaus bleibt auch der Wert zeitloser Möbelstücke für sehr lange Zeit erhalten.

Was ist ein natürlicher Einrichtungsstil?

Ein natürlicher Einrichtungsstil zeichnet sich vor allem durch zwei Eigenschaften aus:

- Es wird dabei großer Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Deshalb sind besonders Möbel aus Vollholz im Trend, die keine gefährlichen Schadstoffe enthalten und nicht nach Lack oder Plastik riechen.

- Die Einrichtung ist bei den meisten natürlichen Einrichtungsstilen möglichst zeitlos gestaltet. Ein Esstisch aus Massivholz sollte so aussehen, als hätten schon die Großeltern ihr Abendessen dort eingenommen und als würden das in weiterer Folge auch noch unsere Enkel machen. 

Vor allem vier Begriffe fallen immer wieder, wenn von einem natürlichen Einrichtungsstil die Rede ist:

- Hygge
- Landhaus
- Shabby Chic
- Maritim Style

Doch was steckt eigentlich genau hinter diesen Begriffen?

Hygge: Die dänische Gemütlichkeit

Das Wort Hygge wurde im Jahr 2017 in den Duden aufgenommen und wird dort als gemütliches und heimeliges dänisches Lebensprinzip definiert. Auch wenn der Begriff ursprünglich aus Norwegen stammt, haben sich die Dänen dieses Wort zu Eigen gemacht und verwenden es für alles, was zu einer angenehmen und behaglichen Atmosphäre beiträgt.

Wer seine Wohnung im Hygge-Stil einrichten möchte, findet keine exakte Anleitung dazu, sondern lediglich ein paar Anhaltspunkte. Gemütlichkeit geht jedoch über alles. Die skandinavischen Winter sind lang und finster, deshalb ist weiß die Grundfarbe für „hyggelige“ Räume. Kombiniert werden können sie mit Pastellfarben wie Rose oder Hellblau.

Für die entsprechende Behaglichkeit in den Räumen sorgen helle Holzmöbel und ein Dielenboden. Die Holzarten dürfen dabei gerne kombiniert werden. Insbesondere Birke, Eiche und Kiefer sind sehr gefragt. Als Abrundung kommen Teppiche auf Böden und Wänden, kuschelige Kissen und Decken auf Sofas sowie Deko-Accessoires aus natürlichen Materialien zum Einsatz.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei auch das Licht. Bevorzugt wird natürliches Licht von im Raum verteilten Kerzen sowie warme Lichtquellen, die idealerweise nicht von der Decke, sondern von mehreren im Raum platzierten Stehlampen kommen. Feuer übt immer und überall eine Faszination auf die Menschen aus. Das Nonplusultra des nordischen Lebensgefühls stellt ein Kamin dar, der wohlige Wärme verbreitet.

Hygge

Was „Hygge“ ist, bestimmt jeder für sich selbst. Eine genaue Definition für diesen Einrichtungsstil gibt es nicht.

Landhaus: Ein Begriff, viele unterschiedliche Stile

Der Landhausstil ist ein Sammelbegriff für eine rustikale und gemütliche Verwendung mit möglichst vielen Holzmöbeln. Seine Wurzeln findet er am Beginn des 19. Jahrhunderts, als wohlhabende Familien samt Personal vor allem die Sommerzeit in den Landhäusern Nahe der Städte verbracht haben. Doch den einen Landhausstil gibt es nicht. Je nach Region gibt es unterschiedliche Ausprägungen:

Cottage-Stil: Bei diesem Stil handelt es sich um die englische Variante des Landhausstils. Als Cottages wurden in Großbritannien kleine Landhäuser bezeichnet, die aus Naturstein gebaut wurden. Die Mauer im Innenraum war meistens unverputzt, für die Einrichtung kommen vor allem Möbel aus dunklem Holz sowie samtige Polster und Textilien zum Einsatz.

Deutscher Landhausstil: Unter dieser Stilart werden Einrichtungen im Bauernhof-Stil aus der Zeit der Gutshöfe verstanden. Die Inneneinrichtung besteht aus rustikalen Holzmöbeln, die mit gemusterten Polstern und Textilien sowie Accessoires wie Strohkörben, Obst, Gemüse oder Blumensträußen ergänzt werden.

Country-Stil: Dabei handelt es sich um die amerikanische Auslegung des Landhausstils. Klassisch dafür sind Farmen mit vor dem Eingang platzierten Terrassen, auf denen die Bewohner auf Schaukelstühlen Platz nehmen. Die Einrichtung passt meistens nicht zusammen, sondern ist einfach bunt zusammengewürfelt.

Nordischer Stil: Unter dem nordischen Landhausstil wird grundsätzlich das gleiche wie unter „Hygge“ verstanden. Der Stil ist nämlich nicht nur in Dänemark, sondern auch in anderen skandinavischen Ländern wie Schweden und Norwegen weit verbreitet.
Shabby Chic: Das Paradies für Flohmarkt-Liebhaber

Shabby Chic: Das Paradies für Flohmarkt-Liebhaber

Shabby bedeutet wörtlich übersetzt „schäbig“. Doch darauf lässt sich dieser Einrichtungsstil nicht eingrenzen. Über die genaue Definition wird von den Experten ohnehin heftig diskutiert.

Fest steht, dass der Stil seinen Ausgang in den 1980er-Jahren in England nahm. Dieser entstand aus dem Wunsch der weniger zahlungskräftigen Bevölkerung, auch ein wenig vom viktorianischen Lebensgefühl abzubekommen. Erfüllt wurde dieses Bedürfnis durch den Kauf entsprechender Möbelstücke auf Flohmärkten und aus Verlassenschaften. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um stark abgenutzte Gegenstände. Genau deshalb trägt dieser Stil nun auch den Namen Shabby Chic.

Mittlerweile hat sich der Trend international so stark durchgesetzt, dass auch neue Möbel im Shabby Chic gestaltet werden. Puristen des Stils lehnen das ab und kaufen ihr Interieur ausschließlich im gebrauchten Zustand. In weiterer Folge lassen sie es entweder so originalgetreu wie möglich wieder aufbereiten oder sie geben dem alten Möbelstück einen komplett neuen Look, indem sie es beispielsweise mit völlig konträren Farben bemalen.
Auch beim Shabby Chic gibt es regionale Unterschiede wie beim Landhausstil. Während beispielsweise beim deutschen Shabby Chic lange Zeit einfach alte Möbel in weißer Farbe neu bemalt wurden, steht bei der skandinavischen Auslegung der gustavianische Stil im Mittelpunkt.

Maritim Style: Wohnen wie am Meer

Beim maritimen Style steht immer das Meer im Mittelpunkt. Dieser Einrichtungsstil kommt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass viele Möbelstücke aus dem Holz eines Baumes gefertigt werden, der in diesen Breitengraden sehr populär ist: Dem Olivenbaum.

Für die passende maritime Stimmung sorgen darüber hinaus helle Vorhänge sowie entsprechende Polstermöbel und Kissen. Als Abrundung dienen Obstschalten und Weinkrüge aus Keramik, die zum Teil von den Bewohnern selbst hergestellt werden.
Am Boden und an den Wänden kommen bei diesem Stil sehr oft Terrakotta-Fliesen zum Einsatz. Sie ziehen sich von der Terrasse bis durch die ganze Wohnung.

Der maritime Einrichtungsstil lässt sich sehr gut mit einzelnen Gestaltungselementen des Shabby Chic oder des Landhausstils kombinieren. So kann sich schließlich jeder seinen ganz persönlichen und natürlichen Einrichtungsstil schaffen.

 

Text: STILPUNKTE®-Redaktion, fb

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Quellen:
https://www.alternativ-gesund-leben.de/schadstoffe-in-moebeln-wie-gefaehrlich-und-gesundheitsschaedlich-sind-diese-wohngifte/
https://www.enzyklo.de/Begriff/Gustavianischer_Stil
https://www.slewo.com/esszimmer/massivholz-esstische/

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