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Lili Tesler
Advertorial

Lili Tesler: Was haben Haute Couture und Interior Design gemeinsam, Frau Tesler?

Viel mehr als nur Möbel und Beleuchtung: Für Lili Tesler ist Interior Design wie ein maßgeschneidertes Kunstwerk, in das die eigene Intuition ebenso einfließt wie Emotionen. Durch ihre Handschrift entstehen Räume, deren Seele berührt. Sie sind Bilder, die man spüren kann.

von Maria Kulak
Veröffentlicht am 22. Oktober 2025
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STILPUNKTE: Frau Tesler, Sie haben einen spannenden Lebenslauf. Bitte schildern Sie uns, wie Sie zum Interior Design gekommen sind.

Lili Tesler: Meine Geschichte beginnt nicht in Möbelhäusern, sondern in der Haute Couture. Viele Jahre lang habe ich Kleider entworfen, die einzigartig waren – maßgeschneidert, elegant, voller Seele. Heute übertrage ich dieses Prinzip auf Räume. Denn ein Raum ist wie ein Kleid: Er muss passen, begeistern und den Menschen widerspiegeln, der ihn trägt. So ist Lilian Interior Design entstanden: aus der Überzeugung, dass jedes Zuhause ein maßgeschneidertes Kunstwerk verdient. Meine Handschrift verbindet: die Exklusivität der Couture, die Erfahrung aus Jahrzehnten, die Modernität einer digitalen Präsenz. Während andere entweder jung & online oder älter & offline sind, bin ich beides: erfahren, reif, glaubwürdig – und gleichzeitig modern, sichtbar, international vernetzt.

großes Bett vor einem Fenster, davor Tisch, Fernseher und Spiegel
Lilian Interior Design

STILPUNKTE: Was sind Ihrer Erfahrung nach die größten Fehler, die Menschen im Interior Design machen?

Lili Tesler: Der erste große Fehler betrifft die Proportionen. Viele Menschen haben Angst, große Möbel in kleinen Räumen einzusetzen. Dabei ist genau das oft der Schlüssel. Drei großzügige, hochwertige Stücke können ein Zimmer komplett machen und gleichzeitig gemütlich wirken. Wenn man dagegen zehn kleine Möbel hineinstellt, sieht es aus wie ein Puppenhaus – überladen und gleichzeitig viel zu klein für die Menschen darin.

Proportionen sind für mich wie in der Bildhauerei: Wenn ein Teil nicht stimmt, wirkt das ganze Werk grotesk. Ich habe ein sehr sensibles Auge für solche Feinheiten. Vielleicht auch, weil ich nicht immer jedes Wort oder jeden Ton hören kann - ich trage Hörgeräte. Für mich ist das keine Einschränkung, sondern eine Stärke. Meine Augen sind dadurch mein schärfstes Werkzeug und sie erfassen jedes Detail noch bewusster. Ich sehe Räume intensiver, weil ich nicht ständig von jedem Geräuschen abgelenkt bin. Genau das macht meine Arbeit so präzise.

STILPUNKTE: Wie wichtig ist die Beleuchtung beim Thema Einrichtung?

Lili Tesler: Licht ist das unsichtbare Luxusgut. Es entscheidet, ob ein Raum funktioniert oder wirkt wie eine Bühne. Jeder weiß mittlerweile, dass eine einzige Deckenlampe nicht reicht. Ja, sie gibt Licht, aber der Raum lebt davon nicht. Und hier kommt das ungeschriebene Gesetz: Räume brauchen mehrere Lichtquellen, aber man muss die Regeln einhalten. Genau darin liegt die Magie. Grundlicht, Funktionslicht, Akzentlicht, Stimmungslicht – erst die Mischung macht den Unterschied. Und ich sage immer: Design muss nicht nur pragmatisch sein. Man darf auch ein Kunstobjekt anstrahlen, einfach weil man es liebt. Dieses Licht erfüllt keinen praktischen Zweck, aber es erfüllt das Herz.
Man darf es allerdings auch nicht übertreiben. Wenn dich ein Projektor voll anstrahlt, siehst du selbst nichts mehr. Mit Licht kann man genauso Fehler machen wie mit Möbeln: zu grell, zu direkt, zu viel. Für mich ist gutes Licht wie Musik: mal laut, mal leise, mal festlich, mal intim. Genau das macht es so kraftvoll.

Wohnraum mit Esstisch und Küche
Lilian Interior Design 

STILPUNKTE: Was halten Sie von Einrichtungstrends?

Lili Tesler: Ich finde, es ist ein Fehler, sich zu sehr an Trends zu orientieren. Viele Wohnungen sehen aus wie aus der Werbung: perfekt, aber seelenlos. Ich komme direkt aus der Haute Couture – und dort weiß man: Wer jedem Trend hinterherrennt, wirkt am Ende wie ein Pausenclown. Wenn man die Trendfarben 2025, die neuesten Lampen und den gerade angesagten Teppich alle zusammen in einen Raum steckt, dann wirkt es wie ein Modemix am Flohmarkt: spannend, aber ohne jede Linie

Die Lösung ist: auf die eigene Intuition hören. Räume müssen die Vorlieben und die Emotionen der Bewohner widerspiegeln. Auch wenn man Angst hat, dass es kitschig wirkt – Individualität ist ein Luxus, für den man kämpfen muss. Besonders dort, wo man lebt. Das Zuhause ist der intimste Spiegel der Persönlichkeit. Und falls die eigene Intuition dich doch einmal im Stich lässt, naja, dann überlasse es einfach den Profis. Vielleicht ist das mein Geheimnis als Designerin: Ich übersetze Räume in Bilder, die jeder spürt, egal ob mit den Augen, den Ohren oder dem Herzen.

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