Liliana Rechmeier: Den Schmerz beim Schopf packen – Schmerztherapie im offenen MRT!
Freiherr von Goethe meinte einst, „Die Erinnerung überstandener Schmerzen ist Vergnügen“. Ob man ihm da so unbedenklich zustimmen mag, sei dahingestellt. Oft ist der Weg lang, um dem Schmerzkreislauf zu entkommen. Dafür sind Freude und Erleichterung umso größer, wenn aus diesem befreit wieder Leichtigkeit, Beweglichkeit und damit auch Lebensqualität einziehen. Für Linderung und Heilung gibt es eine Adresse: Fachärztin Liliana Rechmeier in Bad Neuenahr lässt Schmerz keine Chance.
STILPUNKTE: Dezent ausgedrückt, Schmerzen sind unschön – was reizt Sie an diesem Fachgebiet?
Liliana Rechmeier: Ursprünglich aus der Chirurgie kommend, gab es beim Wechsel der Fachrichtung kein Überlegen. Mit der Möglichkeit, durch MR und CT nicht nur an den Bildern ganz gezielt zu erkennen, worum es geht, sondern dank der Apparate auch millimetergenau an den Ort des Schmerzes zu gelangen und die Medikamente dort anzuwenden – ist diese Arbeit ein gezieltes und wissenschaftliches, innovatives Vorgehen. Im wahrsten Sinne des Wortes sehe ich, was ich tue, und anschließend und sehr direkt das Ergebnis. Die Freude der Patienten zu erleben, ist immer wieder schön.
STILPUNKTE: Diagnostische Radiologie und Schmerztherapie im historischen Kurhaus
Liliana Rechmeier: Korrekt müsste es heißen, computer- und MRT-gesteuerte Schmerztherapie. Der Wechsel in das historische Kurhaus ergab sich nach der großen Flut, wo nun unser Schwerpunktzentrum für offene MRT eine neue Heimat gefunden hat. Hier begrüßen wir in entspannter Atmosphäre Patienten nicht nur aus dem Ahrtal, sondern aus dem gesamten Rheinland. Durch die hochspezialisierte Schmerztherapie finden auch Patienten von München, Luxembourg oder Trier den Weg zu uns.
STILPUNKTE: Gefangen im Schmerzkreislauf – das muss nicht sein?
Liliana Rechmeier: Wirklich nicht. Chronische Schmerzen beruhen oft auf alten Verletzungen, Ursachen, die nie angegangen wurden. Muskelansätze entzünden sich, Muskeln verkürzen, man nimmt unmerklich eine Schonhaltung ein und belastet damit andere Körperteile, wodurch auch diese an die Grenze ihrer Belastbarkeit kommen und Schaden nehmen. Das führt zu einer Abwärtsspirale, die es zu unterbrechen gilt, oft überlagert der neueste akute Schmerz zunächst alles andere. Es ist wichtig sich Zeit zu nehmen, um herauszufinden, was wozu geführt hat, dann findet man auch Lösungswege.
STILPUNKTE: Wie können Sie Ihren Patienten helfen, und wo liegen die Vorteile eines offenen MRT?
Liliana Rechmeier: Für Diagnostik bis hin zur Schmerztherapie bedarf es Geduld und langjähriger Erfahrung, intensive Gespräche und viel Zeit, um die Geschichte des Patienten, seines Schmerzes zu erfahren. Wo liegt der Schmerz, wie äußert sich dieser, in welcher Lebensphase befindet sich der Patient, wie sind seine äußeren und jeweiligen Begleitumstände – all das sind Faktoren, die für eine genaue Diagnose in Betracht gezogen werden. Die erhobenen Befunde werden ausführlich erklärt, wir besprechen die mögliche Behandlungsform und unterstützende Maßnahmen – und erstellen auf Wunsch einen Therapieplan. Wir versprechen keine Wunder, aber soweit es in unserer Macht steht, machen wir Heilung, zumindest Linderung möglich.
Ein großer Vorteil des offenen MRT ist, dass dies zu allen Seiten hin offen ist und im Gegensatz zur „Röhre“ keine Platzangst entstehen kann. Wir sind in ständigem Kontakt zu den Patienten, und für mich als behandelnde Ärztin ist so eine millimetergenaue Behandlung völlig strahlungsfrei möglich. Facettengelenke, Sacroiliacalgelenke (SIG), Bandscheiben und daran verlaufende Nerven können durch exakte Sichtkontrolle genau angesteuert werden. Mit speziellen, feinsten Injektionsnadeln können unter lokaler Betäubung, Schmerzmittel auf den Punkt genau injiziert werden und dort wirken, wo der Auslöser des Schmerzes sitzt. Schmerzverhalten und Veränderungen, werden kontrolliert und bei Bedarf, im Verlauf der Therapie eine individuelle Anpassung vorgenommen. So erreicht man Verbesserungen!
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