Strahlend blauer Himmel, Pulverschnee und ein atemberaubendes Bergpanorama - alles ist perfekt für die erste Abfahrt der Saison. Wer sich auf ein von Verletzungen ungetrübtes Ski-Vergnügen freuen möchte, sollte sich allerdings schon mehrere Wochen oder im Idealfall schon zwei bis drei Monate vor dem nächsten Ski- oder Snowboard-Urlaub körperlich darauf vorbereiten.
In einem sind sich Sportwissenschaftler und Trainer einig. Das „A und O“ vor jedem Start in den Ski- oder Snowboard-Urlaub ist die Vorbereitung auf die häufig ungewohnte sportliche Belastung und die besonderen Bewegungsabläufe beim Skifahren. Auch wer nicht direkt aus dem Auto auf die Skier steigt und ohne sich aufzuwärmen begeistert den nächsten Hang hinunter wedelt, hat bei mangelnder Vorbereitung ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Denn oft wird die eigene Kondition überschätzt und spätestens am dritten oder vierten Tag kommt es zu ersten Ermüdungserscheinungen. Die Experten raten daher zu sportlichen Aktivitäten im Vorfeld, die die Ausdauer, Balance und Koordination stärken. Der Klassiker ist sicher die altbekannte „Skigymnastik“, die die erforderlichen Muskeln und Bewegungsabläufe für den Wintersport trainiert. Neuerdings ahmen sogar sogenannte „Ski training machines“ diese Trainingsabläufe in einem einzigen Fitnessgerät nach, das an einen seitwärts orientierten Stepper erinnert.
Ob in der Vorbereitung oder vor jeder Abfahrt im Urlaub: Wie bei jeder Sportart ist das Aufwärmen unverzichtbar. Denn nur der aufgewärmte Muskel wird auf Dauer der oft erheblichen Belastung standhalten. Für die nötige Kondition raten die Ski-Profis zu Ausdauersportarten. So sollten kluge Ski-Enthusiasten vor dem Urlaub mehrfach in der Woche joggen, inlineskaten, fahrradfahren oder schwimmen. Ein Training im Fitness-Studio unter professioneller Anleitung verspricht eine hohe Effektivität, jedoch halten Experten dies nicht für zwingend notwendig. Denn schon mit einigen einfachen Übungen lassen sich die körperlichen Voraussetzungen für ein unbeschwertes Ski-Vergnügen erreichen. Wer sich zum Beispiel auf ein Bein stellt und mehrfach wippt, in die Hocke geht und sich wieder streckt, schult so sein Gefühl für Balance auf simple Weise. Wechselsprünge von links nach rechts simulieren die Bewegungen beim Wedeln und schulen die Sprungmuskulatur. Kniebeugen, die über eine Zeitlang gehalten werden, stärken hingegen die für das Skilaufen so wichtigen Oberschenkelmuskeln. Bei allen Aktivitäten zählt jedoch, sie frühzeitig zu beginnen: Je früher, desto besser.
Text: Claudia Wingens
Bild: Bogner