Zur 170-Jahr-Feier im Sommer 2012 ließ Luxus-Bootsbauer Riva in Saint-Tropez seine neue Motoryacht Riva 63 Virtus vom Stapel laufen. Als größte Riva-Yacht in der Kategorie „Classic Open“ misst sie mit 64,2 Fuß über 19 Meter und erstrahlt im typischen Riva-Design in Eleganz und mit klaren Linien. „Sportlichkeit, Geselligkeit und Spaß beim Fahren, das sind die Konzepte, die das Design der neuen offenen Riva bestimmt haben“, beschreiben Mauro Micheli und Sergio Beretta, Gründer des für die Riva-Linie arbeitenden Design Studios Officina Italiana Design, ihre Ausgangsbasis für die Jubiläumsyacht. Um Freizeitkapitänen hohe Leistung und viel Komfort zu bieten, haben sie eng mit den Architekten und Designern der mit Riva verbundenen Ferretti-Gruppe sowie der Advanced Yacht Technology, einem Marine-forschungs- und Design-Zentrum der Gruppe, zusammen-gearbeitet. Zwei V12 Motoren mit 1360 PS sorgen bei einer Höchstgeschwindigkeit von 40,5 Knoten für Fahrspaß und lassen den Bootsführer mit seiner Familie oder Freunden bei einer Reisegeschwindigkeit von 35 Knoten über die Wellen gleiten. Dabei verspricht Riva, dank eines innovativen Schalldämpfung-Systems, eine geringe Geräuschentwicklung. Während der Bootsführer auf seiner dreisitzigen Bank zu einem Gespräch bei der Fahrt einlädt, können sich Entspannungsuchende auf zwei großzügigen Sonnendecks räkeln oder die Seeluft auf den drei Sofas im Cockpit genießen. Unter Deck haben bis zu sechs Gäste am Salon-Tisch Platz. Die Innenausstattung wird auch in den Kabinen vom modernen Kontrast der Farben und Materialien dominiert. Polierte Flächen glänzen im Tageslicht, wenn es durch die langen pfeilförmigen Seitenfenster nach innen fällt. Von außen verstärkt ihre Form die sportliche Linie der Yacht, wie schon bei einigen anderen Riva-Modellen.
Mit dem Bau der Riva-Yachten hatte einst Pietro Riva im Jahr 1842 begonnen, nachdem er zuvor zunächst sturm-geschädigte Fischerboote reparierte. Zwei Bootsbauer-Generationen später wandelte Serafino Riva die Fertigung von Transportbooten in Richtung Motorboote um. Das Unternehmen berichtet von einer Reihe von Wettbewerbssiegen seiner Schnellboote in den zwanziger und dreißiger Jahren. Die Marke Riva war zu einem Synonym für Eleganz, Status und Perfektion geworden, als ab den fünfziger Jahren Carlo Riva die Produktlinie prägte. Auch sein Interesse an Innovationen war groß. Zu den ursprünglich aus Holz angefertigten Yachten entwarf er 1969 sein erstes Boot aus Fiberglas. Zum 170. Jubiläum erinnerte der inzwischen 90 Jahre alte Carlo Riva bei einer Abendveranstaltung an einige wichtige Etappen des Unternehmens. Riva schloss sich im Mai 2000 der Ferretti Gruppe an, einem weltweit im Markt der Luxus-Yachten agierenden Unternehmen. Ferrettis Boote werden von Architekten, Designern und der Advanced Yacht Technologie entworfen. Ihr Gründer ist Norberto Ferretti, der den Neustart der Riva Boote und der Marke an hohe Anforderungen in Design, Stil und Unverwechselbarkeit knüpfte. Unter seiner Führung brachte Riva fast jedes Jahr ein neues Modell heraus. Inzwischen sind dreizehn unterschiedliche Boote entstanden, zuletzt die aktuelle Motoryacht Riva 63 Virtus, die für gesellige Bootsführer entwickelt wurde, die das Meer aus erster Hand erleben möchten.
Text: Ingrid Becker | Foto: RIVA